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Die erste Etappe beginnt zunächst gut: Heiner Monheim eröffnet die Tour auf dem Bonner Münsterplatz. Dann setzen sich die gut 100 Radlerinnen und Radler Richtung Köln in Bewegung. Highlight des Tages sollte die Fahrt über die "Phantasialand-Autobahn" werden, die A553, die zur Anbindung des Vergnügungsparks dient. Eine Anbindung per Straßenbahn oder Seilbahn ist dagegen bisher nur Idee geblieben, obwohl die Shuttlebusse von Brühl krachvoll sind.
Grund genug also, die Autobahn als Demoroute anzumelden, was Freitag nachmittag um 15 Uhr auch positiv beschieden wurde. Was die OrganisatorInnen erst eine Stunde vor der geplanten Auffahrt erfuhren: um 16 Uhr gab es einen Bescheid, der nur polizeiintern verschickt wurde und in dem die A553 gestrichen wurde. Die Polizei des Rhein-Erft-Kreises sollte die Tour informieren. Am Freitagnachmittag hätte noch die Chance bestanden, mit einem Widerspruch eine einstweilige Verfügung zu erstreiten. Dafür war es eine Stunde vor der geplanten Auffahrt auf die Autobahn, als die Polizei die Demonstranten über den geänderten Entscheid informierte, einfach zu spät!
Auf Seiten der Tour herrscht Unverständnis und Ärger - trotz positiven Bescheids konnte und wollte die Polizei es letztendlich nicht ermöglichen, die Tour über die Autobahn zu führen. 2013 klappt die Fahrt über die Autobahn zum Frankfurter Flughafen tadellos und die Tour hat auch schon ihr Recht auf Demonstration beispielsweise über die A44 erstritten. In diesem Jahr hat die Polizei das verhindert, weil sie anscheinend nicht klar kommuniziert und die Tour de Natur einfach nicht über diese Änderung informiert hat!
Kommentare
Warum ich nach der Autobahn-Nummer aus der Kurve geflogen bin
Falls sich jemand wundern sollte, warum ich gestern Abend mitten im Konzert mit Klaus dem Geiger mit Sack und Pack das Quartier in Zollstock verlassen habe, versuche ich mal, das möglichst klar und genau darzulegen.
Die Sache mit der Polizei und der Phantasialand-Autobahn beschäftigt mich immer noch sehr. Da bei der ganzen Sache mindestens zwei Seiten beteiligt waren, kann und möchte ich nicht glauben, dass hier die Verantwortung einzig und allein bei der Polizei zu suchen ist - wie bei der Tour verkündet und hier im Blog auch. Damit stelle ich mich keinesfalls auf die Seite der Polizei - denn wer hier "recht" hat oder nicht, ist ganz und gar nicht mein Fokus.
Worum es mir hier geht: Wenn die Tour sich doch auf die Fahnen schreibt, das Leben (wieder) bunt und farbig zu gestalten, nachhaltig, ökologisch, sozial gerecht usw., dann geht das für mich nicht, indem ich eine Seite in einem Konflikt in die "schwarze" Ecke schiebe, während ich, weil ich ja auf der "guten", "weißen" Seite gar nicht schaue, was das mit mir zu tun hat bzw. wie ich damit umgehe, dass ein vermeintliches Versprechen nicht eingehalten wird, aus welchen Gründen auch immer.
Ich selber bin immer noch frustriert, hilflos, ja, auch ohnmächtig, wenn ich nur daran denke, dass ich in der prallen Hitze ausgeharrt habe, um dann zu erfahren, dass ich den Spaß, mich mit dem Fahrad auf einer Autobahn zu tummeln, nicht haben werde - und sich so schnell die Gelegenheit dazu ziemlich wahrscheinlich nicht ergeben wird. Für den Ausdruck dieser Gefühle habe ich bei der Tour keinen Raum gesehen bzw. wie ich mir den schaffen könnte und habe daher beschlossen, meine Erfahrungen mit der Tour an dieser Stelle zu beenden, was mir alles andere als leicht gefallen ist.
Ich wünsche euch und der Tour, dass sie erfolgreich ist in dem Sinne, dass sie auf die Themen aufmerksam macht, die an den verschiedenen Orten brennen - und vor allem, dass alles aus einer inneren Haltung des Friedens und Kooperation geschieht, um die Menschen zu berühren und damit auch zu erreichen.
Yan-Christoph (aus Köln)
ycpelz@yahoo.de
die Tour de Natur soll soll Spaß machen, ist aber keine Spaßtour
Lieber Yan-Christoph,
natürlich sollte unser Ärger über menschliches Versagen und fehlende Kommunikation nicht generell den "Schwarzen Peter" der Polizei zuschieben. An vielen Stellen gibt es sehr viel Kooperationsbereitschaft. Doch die Belange des Radverkehrs und das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung und Demonstration wird häufig den Belangen des fließenden (Auto)verkehrs untergeordnet. Das haben wir auch heute an der Radstation Horrem erfahren, wo wir mit unserer Demo auf den Fußweg gedrängt werden sollten.
Es geht uns - bei allem Spaß an Aktionen und am Miteinander - nicht um Spaß an sich, sondern um ernsthafte Themen!
Es wird in den nächsten Tagen noch jede Menge tolle Aktionen geben, deshalb würd ich mich freuen dich auf unserer Tour wieder zu sehen!
Spaß / Arbeiten an einer besseren Welt
Hallo Susanne,
danke für deine Antwort.
Mein Eindruck bleibt dennoch bestehen, dass die ernsthaften Themen sehr schnell in ein schwarz/weiß-Denken und vor allem -Reden münden. Gewaltfreie Aktionen und gewaltfreier Widerstand sehen für mich anders aus und hören sich vor allem anders an.
Daher hätte ich auf jeden Fall Gesprächsbedarf, bevor ich mich entschließe, noch einmal bei einer solchen Tour mitzumachen.
Viele Grüße
Yan-Christoph