Radschnellweg Ruhr - gute Ansätze und zu schmale Brücken

Einweihung Radschnellweg RuhrDer Radschnellweg Ruhr soll so etwas wie eine Autobahn für RadfahrerInnen werden

Bei Essen zelebrieren wir mit der Tour de Natur das erste fertige Teilstück des Radschnellweges mit einer feierlichen Einweihung. 5 Meter Breite für zügiges Fahren und gefahrloses Überholen in beiden Richtungen - bislang ein Traum für jeden Alltagsradler und auch erst in einen kleinen Teilstück verwirklicht.
Das besondere an dem Radschnellweg in NRW: Er soll als Landesstrasse gebaut werden! Das heißt durchgängige Qualität des Radweges. Und beim Schneeräumen wäre dann beispielsweise nicht mehr an der Kreisgrenze Schluss. Aber: fast jede Brücke wird zu einer gefährlichen Engstelle.

Das ist auch der Grund, weshalb die Tour de Natur gegen den viel zu schmalen Radweg auf der Schnettkerbrücke vor Dortmund protestieren möchte - und zwar auf der Fahrbahn der A 40, bei deren Breite nämlich nicht gespart wurde. Doch wie wir schon zuvor erfahren haben, misst auch hier die Polizei dem Demorecht nur eine untergeordnete Rolle zu.

Der Radschnellweg an der Schnettgerbrücke bedeutet bisher: Statt 5 Meter Breite wurden beim Ausbau der Autobahn A40 ein maximal 2,50 m breiter Radweg für zwei Richtungen angehängt - viel zu schmal!  Urteil des mitradelnden Radverkehrsplaners Wolfgang Schuch: "Das entspricht absolut nicht dem Stand der Technik. Es gibt weder ausreichender Platz für schnellere Pedelecs noch für Anhänger-Gespanne." Zumal es an dieser Stelle des tief eingeschnitten Emschertals keine Alternativroute gibt.

Statt auf der Autobahn für einen besseren Radschnellweg zu demonstrieren, müssen sich die rund 150 RadlerInnen der Tour den Natur - verstärkt von lokalen AktivistInnen - nach Anweisung der Polizei nun genau über diesen viel zu schmalen Radweg quälen. Eine kurzzeitige Sperrung würde den Autoverkehr doch zu sehr stören. Neben der Ausbremsung des Radverkehr, für den wir uns einsetzen, sieht die Tour de Natur auch ihr Demonstrationsziel verfehlt - denn kein Autofahrer nimmt Notiz von der Demo, die unsichtbar auf den Radweg verbannt ist! Die Rufe für mehr Radverkehr verhallen und die Autofahrer fahren gut geschützt vor Demonstrations-Buhrufen durch Lärmschutz-Wände zwischen Radweg und Autobahn Ihrer klimaschädlichen Zukunft entgegen...

Hoffen wir, dass wir wenigstens auf der politischen Bühne bei der  Abschluss-Kundgebung unser Anliegen an den Grünen Bezirksbürgermeister Friedrich Fuß übermitteln können, der uns auf der Möllerbrücke empfangen will. Diese liegt an einer starkbefahrenen Ausfallstraße.