- Willkommen!
- Presse / Fotos
- Tour live (Blog)
- Archiv
- 2020
- 2019
- 2018
- 2017
- 2016
- 2015
- 2014
- 2013
- 2012
- 2011
- 2010
- 2009
- vor 2009
- FÖJ
- für Aktive
- Kontakt / Impressum
|
|
Klimaschutz beginnt beim Essen
Ein ganz großer Dank geht an Wam Kat und seine Crew der mobilen Küche "Fläming Kitchen", die nicht nur wegen der hohen Teilnehmerzahlen spontan Lebensmittel nachkaufen mussten, sondern auch im Rahmen der oft knappen Zeit regelrecht Wunder vollbracht haben. Sie haben nicht nur dafür gesorgt, dass immer alle satt geworden sind, sondern dies auch mit total gutem Gewissen! Denn natürlich soll auch die Tour selber so klimafreundlich wie möglich ablaufen. Neben der für alle selbstverständlichen Mobilität mit dem Rad gab es deshalb eine rein pflanzliche Ernährung - bio und möglichst regional. Für die einen Normalität, war es für einige dagegen eine Herausforderung und für andere ein Aha-Erlebnis. Unter dem großen Thema „Klimaschutz und nachhaltige Lebensweise“ standen sehr unterschiedliche Umweltthemen auf der Agenda der Radtour. Auch wenn jede Bürgerinitiative und jede Person ein bestimmtes Thema zur Herzensangelegenheit erkoren hat, so macht es doch Sinn, die Dinge im Zusammenhang zu sehen. Es zeigen sich viele Parallelen und oft sind es die gleichen Begründungen, mit denen die Politik neue Braunkohletagebaue wider aller Vernunft genehmigt oder die Planung von Autobahnen oder Großflughafen vorantreibt. Die energiepolitische Spannbreite ging von Atommüll auf den ersten Etappen bis hin zu den Braunkohletagebauen in der Lausitz, von Fracking und CCS (CO2-Verpressung) bis hin zu regionalen Lösungen für die Energiewende in der Altmark. In punkto Verkehrspolitik haben wir nicht nur selber zeigen können, wie klimafreundliche Mobilität funktioniert, sondern auch gegen die Autobahn A14 und den zunehmenden Flugverkehr sowie den unsinnigen Großflughafen BER protestiert. Die BUGA in der Havelregion hat ein tolles Verkehrskonzept für die Zeit der Veranstaltung entwickelt, aber leider die Chance verpasst, die Brandenburgische Städtebahn zu reaktivieren. Billiges Fleisch, ob Döner, Burger oder Hähnchen, hat gravierende Auswirkungen: Zur Erzeugung braucht es billiges Futter, zum Beispiel gentechnisch veränderte Soja, häufig aus Regenwaldzerstörung. Aber auch die Massentierhaltung selber führt zu Tierquälerei, sie verseucht die Umgebung mit Fäkalien und stinkt somit zum Himmel. Sowohl in Sachsen-Anhalt als auch in Brandenburg liegen geplante neue Schweine- und Hühnerfabriken an der Strecke. Neben dem Protest vor Ort ist jedoch auch ein Umdenken der VerbraucherInnen dringend nötig. Auf unserem Weg durch die Altmark lag die Colbitz-Letztlinger Heide, der größte militärische Spielplatz Deutschlands. Hier werden die Soldaten mit modernster Technik auf ihre Einsätze, zum Beispiel in Afghanistan, vorbereitet. Damit alles noch viel realistischer wird, soll mit riesigem finanziellen Aufwand eine Übungsstadt entstehen - mit Hochhäusern und der einzigen U-Bahn in Sachsen-Anhalt. Die Bürgerinitiative Offene Heide kämpft seit der Wende für eine friedliche Nutzung der Heide, unter anderem könnte der sanfte Tourismus ausgebaut werden. Neben dem Protest gegen Missstände sollten Beispiele zeigen, wie es besser geht. So gab es in Braunschweig zum Auftakt gleich die Firma Solvis zu besichtigen, die solarthermische Anlagen herstellt und in ihrem Heizsystem Sonnenenergie mit Gas oder Holz als Brennstoffen kombinieren lässt. Und die Fahrradwerkstatt konnte gleich für den Aufbau des Touranhängers genutzt werden. Auf dem weiteren Weg konnten wir verschiedene Öko-Landwirtschafts-Projekte besuchen.
Die unterschiedlichen Interessen kamen im Theaterstück "Gerichtsverhandlung - Braunkohle" sehr schön zum Vorschein, der offene Ausgang hat hoffentlich viele ZuschauerInnen zum Nachdenken angeregt. Überhaupt war die Tour 2015 eine äußerst kreative Tour. Es gab ein Theaterstück zum Thema Atommüll, eines gegen Krieg sowie ein Lehrstück, das die Folgen der Massentierhaltung von allen Seiten beleuchtet, einen Protestsong für die Brandenburgische Städtebahn "Es fährt kein Zug nach Rhinow mehr" und noch viel viel mehr! Zerstörung, Ungerechtigkeit und Wachstum wider jede Vernunft - das berührt viele Menschen, nicht nur, wenn sie direkt betroffen sind. Doch für andere zählt nur der Wirtschaftsstandort und Arbeitsplätze. Mit Musik, bissigen Liedern und Straßentheaterstücken konnten wir die Themen auch Außenstehenden nahe bringen. Die Straßenshow hat übrigens erst während der Tour seinen letzten Schliff erhalten und konnte nur durch das Mitwirken zahlreicher TourteilnehmerInnen umgesetzt werden. Auch das bunte Treiben der kleinen Tourteilnehmer war immer wieder toll anzusehen. Die Kinder sind durch die Turnhallen und Gänge getobt, haben überall geniale Spielplätze gefunden. Die Jugendlichen fanden ihresgleichen und spielten Karten oder "Werwolf". Bezeichnend ist der Ausspruch eines Vaters und langjährigen Touraktiven: "Auf der Tour kann ich besser entspannen als wenn ich allein mit der Familie und unseren drei Kindern unterwegs bin. Denn hier weiß ich, dass immer jemand da ist und ein Auge auf die Kinder hat." Schön war es auch zu beobachten, wie die Tour den Rahmen schafft, der viele Menschen - aus der Region oder von weither - miteinander ins Gespräch bringt. Neben Fachsimpeleien über Fahrradtechnik, den Austausch über vegane Kochrezepte oder wie man den Alltag mit dem Fahrrad meistert, gab es zahllose Diskussionen über die Umweltthemen, die jedem von uns unter den Nägeln brennen. Und über gute Ansätze und Lösungen, die es vielleicht ja schon irgendwo gibt. Wie man sich zum Beispiel in seiner Stadt für einen besseren Radverkehr einsetzen kann oder was das Mietshäuser Syndikat so macht. Viele Ideen für den Alltag und fürs Aktivwerden vor Ort - und das gute Gefühl, nicht allein zu sein - das schafft Impulse für die 50 Wochen bis zur nächsten Tour! Nach der Tour ist vor der Tour!Die Aktiven haben gemeinsam mit interessierten TeilnehmerInnen schon wieder Ideen für die Tour de Natur 2016 gesammelt. Dann soll die Radtour durch den Nordwesten der Republik gehen ... Selber aktiv werden für die Tour de Natur 2016Vielleicht hast du dich schon gefragt: Wie stellt man denn so eine große Raddemo auf die Beine? Das geht nur mit vielen, die sich ehrenamtlich für die Tour engagieren. Die rund 15-20 Leute kommen aus verschiedensten Ecken Deutschlands und sind auch vor Ort für Umweltschutz oder soziale Themen aktiv. Dem Engagement für die Tour de Natur sich dadurch natürliche Grenzen gesetzt. Außerdem ist nach dem intensiven Einsatz für die eine Tour auch mal andere Dinge dran: Familie, Garten, Hund ... Deshalb freuen wir vom "Organisationsteam" uns über Unterstützung, Nachwuchs und frische Ideen! Klinkt dich gern ein. Ein bisschen Tourerfahrung und die Lust, dieses einzigartige Projekt voran zu bringen, reichen eigentlich aus. Alles weitere findet sich. Und je mehr Hände mitmachen und Köpfe mitdenken, desto besser! Denn es gibt zahlreiche große und kleine Aufgaben. Sehr wahrscheinlich wirst du beim Mitmachen sogar Talente und Fähigkeiten an dir entdecken, die du noch gar nicht kanntest. Meld dich einfach in unserem virtuellen Büro und komm auf jeden Fall zum nächsten Tourtreffen. Thematischer Bilderbogen 2015 - was war alles los?Wir möchten dich einladen, dich mit uns an die zahlreichen tollen Momente zu erinnern. Du kannst im Tourtagebuch schmökern. Klick auf die Fotos auf der rechten Seite und erfahre, was wir in den 15 Tagen von Braunschweig bis Groß Gastrose alles an Themen angeschnitten und für Aktionen gemacht haben!
|
|